Minecraft-Moderne: Mob-Spawner
Feuer in den Tiefen
Direkt unter einem der Gebäude der Siedlung am Hauptbahnhof sind sie, die zehn Plattformen, aus dem Felsen geschlagen, jede mit vier Wasserläufen, die direkt in einen klaffenden, nachtschwarzen Schlund münden. Wieder und wieder geraten zahlreiche Monstrositäten in eben jene Ströme, werden von ihnen erfasst und in die Tiefe gezogen. Sofern sie diesen Sturz überstehen, werden sie im Nachhinein entweder dem Feuertod übergeben oder mit dem Schwert zersäbelt - was sich in dieser Erzählung zugegebener Maßen ziemlich drastisch und brutal anhören mag, findet sich jedoch in zahlreichen Minecraft-Welten wieder: Eine Spawner-Falle zum Sammeln von allerlei nützlichen Gegenständen. Die Bandbreite reicht hier von Knochen, mit denen uns unsere Skelett-Freunde reich beschenken, über Ender-Augen bis hin zu Schwarzpulver aus frisch gepressten Creepern. Erstere finden vor allem in der Aufforstung eine besondere Verwendung.
Das tödliche Quadrat
Unser Mobspawner ist in einer klassischen quadratischen Form aufgebaut: Er besteht aus 10 baugleichen Ebenen (wobei manche etwas größer sind als andere, zumeist aufgrund von erschlossenen Spawn-Käfigen), in welche jeweils vier Wasserströme zwei Blöcke tief in den Boden eingelassen sind. Die Idee zu diesem Aufbau hatten natürlich nicht wir; sie ist schon mannigfach auf Websites wie YouTube verbreitet. Wenn nun Gegner auf den unbeleuchteten Plattformen spawnen, geraten sie früher oder später auch in den Wassersog und werden nun von diesem in das Loch in der Mitte gezogen und fallen beinahe bis auf Grundsteinniveau herab. Unten angekommen, landen sie erneut in einem Wasserstrom, von welchem sie nun aber auf fünf Lavaquellen zugetragen werden - sofern sich die Anlage im Item-Betrieb befindet, dazu aber später mehr. Die Fluten flüssigen Gesteins sind hierbei so platziert, dass Standard-Gegner wie Skelette, Creeper und Zombies darin verbrennen, ihre Gegenstände allerdings vom Feuer verschont werden und durch Wasserflüsse an eine Ausgabestelle transportiert werden. Man merkt, so ein Mob-Spawner kann eine ziemlich nasse Angelegenheit sein. Diese Konstruktion hat aber auch einen kleinen Nachteil: Wenn Spinnen in die Lava geraten, dann schwimmen sie darin nach oben, weshalb leider auch ihre Gegenstände in den meisten Fällen verglühen; dadurch wird die Effizienz in Sachen Spinnenfäden nicht unerheblich beeinflusst. Im Allgemeinen reichen allerdings die Fäden für unsere Zwecke aus, die von den durch den Sturz verendeten Spinnen stammen.
Das Erlangen von Erfahrung und Weisheit
Da nun ja mit der Minecraft-Version 1.9 die sogenannten "Enchantments", also Verzauberungen von Gegenständen, ihren Weg ins Spiel finden und dazu die von Gegnern hinterlassene Erfahrung vonnöten ist, mussten wir unsere Spawner-Falle derart umgestalten, dass die Gegner auf Wunsch nicht ihr Ende in der Lava finden. Nach umfangreichen Umbauten (siehe auch den Blo(ck)g-Eintrag "Bau einer XP-Farm & Errichtung einer Mühle") besitzt der Mob-Spawner jetzt zwei verschiedene Funktionen: An den Ebenen hat sich nichts geändert, unten jedoch kann durch Umlegen eines Schalters der Wasserlauf dahingehend geändert werden, dass die Gegner nun nicht mehr zur Lava treiben, sondern in einen zusätzlichen Schacht getrieben werden, in welchem man sie - nicht ganz ohne Gefahr für das eigene Leben - durch schießscharten-artige Gebilde mit einem Schwert oder auch einem Bogen erledigen kann. Der Vorteil an dieser Art der Monster-Verwertung liegt natürlich an den Erfahrungspunkten, die man hierdurch erlangt. Verbrennen Monster in Lava oder im Tageslicht oder sterben sie an einem Sturz, dann gibt es eben keine Erfahrung für den Spieler, deswegen auch dieses Vorgehen. Während es im Singleplayer durchaus mindestens eine Konstruktion gibt, die es dem Spieler erlaubt, die Gegner ohne jede Gefahr durch die Lücke eines sogenannten "Half-Steps" hindurch zu erschlagen und so an die begehrenswerte EP zu kommen, scheitert dieses Vorhaben im Multiplayer jedoch scheinbar an den Trefferzonen; die Gegner kassieren keinerlei Schaden durch noch so kraftvoll geschwungene Klingen wenn man die Schläge auf ihre Beine richtet.